Orlik verliert Schlussgang, Staudenmann und Hiltbrunner feiern

Armon Orlik verliert in Appenzell den Schlussgang des Eidg. Jubiläumsschwingfests gegen Fabian Staudenmann. Fabio Hiltbrunner wird Co-Sieger.

Von Patrick Casanova

83 Jahre ist es her, seit der Davoser Louis Christoffel 1941 durch einen Co-Sieg am Bundesfeier-Schwinget in Schwyz (650 Jahre Eidgenossenschaft) als bisher einziger Bündner an einem Fest mit Eidg. Charakter triumphierte. Nun hätte es Armon Orlik am Sonntag ebenfalls fast für einen Eintrag in die Geschichtsbücher gereicht.

Der 29-Jährige startete sein Pensum gegen Mitfavorit Adrian Walther, im letzten Jahr Unspunnen-Schlussgangteilnehmer. Der Berner bestimmte anfänglich das Geschehen, durch einen Konter gelang Orlik aber der vielumjubelte Startsieg. Die weiteren Top-Paarungen zwischen Samuel Giger und Joel Wicki sowie Werner Schlegel und Fabian Staudenmann endeten ohne Resultat. Schlegel fiel danach durch eine Niederlage gegen Michael Gwerder früh aus der Entscheidung, die übrigen Favoriten hielten sich bis zur Festhälfte schadlos.

Nachdem er gegen den Emmentaler Christian Gerber nach harter Gegenwehr eine Maximalnote erzielte, traf Orlik im dritten Gang auf Thomas Sempach. Gegen den Routinier stellte Orlik vor einem Monat am Berner Kantonalfest, diesen Sonntag konnte er das Duell zu seinen Gunsten entscheiden. Als Einziger der 122 Teilnehmer ging der Maienfelder so mit drei Siegen in die Mittagspause.

Sechs Berner Eidgenossen auf dem Notenblatt

Vor gegen 20’000 Zuschauerinnen und Zuschauern setzte die Einteilung den Halbzeitführenden nach dem Mittag gegen den Emmentaler Matthias Aeschbacher an. Orlik kam der Entscheidung nahe, musste aber stellen. Er verblieb dadurch in der Spitzengruppe, während sich durch ein zweites Remis Giger (gegen Curdin Orlik) sowie gegenseitig Wicki und Damian Ott aus der Entscheidung verabschiedeten.

In den Duellen um den Schlussganzeinzug legte Staudenmann mit einem vierten Sieg in Serie (gegen Lars Voggensperger) vor. Orlik folgte dem Berner Teamleader mit einer Zehn gegen Dominik Gasser, dem bereits fünften Berner Eidgenossen auf seinem Notenblatt. Orlik und Staudenmann erhielten für die Endausmarchung den Vorzug gegenüber dem punktgleichen Fabio Hiltbrunner. Der 19-jährige Emmentaler schaffte im sechsten Gang mit einem Sieg gegen Wicki die Überraschung und stand so bereits vor dem Schlussgang als Co-Sieger fest.

Im Schlussgang gelang Staudenmann nach knapp zehn Minuten die Entscheidung – im letzten Ernstkampf der Saison musste sich Orlik 2024 erstmals geschlagen geben. Ihm blieb am Ende Rang 3, im Klassement umringt von einem am Ende drückend überlegenen Berner Team.

Biäsch wird Neunter, Müller verpasst Ausstich

Der Davoser Christian Biäsch startete mit einem raschen Sieg gegen Andy Murer. Marcel Bieri, dem Sieger von zwei Teilverbandsfesten 2024, musste sich Biäsch im Anschluss geschlagen geben, ehe er den Bernjurassier Alex Schär ins Sägemehl betten konnte. Nach einer Niederlage gegen Eidgenosse Bernhard Kämpf stellte der 28-Jährige mit Samuel Schwyzer und besiegte zum Abschluss mit Romain Collaud noch einen Eidgenossen. Dies ergab Rang 9.

Josias Müller, mit 18 Jahren Jüngster des 31-köpfigen Nordostschweizer Kaders, startete gegen den Schwyzer Florian Grab, Sohn des langjährigen Spitzenschwingers Martin Grab. Der Zilliser verlor das Duell kurz vor Ablauf der Zeit. Nach einer Punkteteilung gegen den Obwaldner Nando Durrer verlor Müller vor dem Mittag gegen den Südwestschweizer Teamleader Benjamin Gapany. Nach einer dritten Niederlage gegen Leandro Nägeli endete das Fest für die Bündner Zukunftshoffnung vorzeitig.

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